„Der Herr will doch nur verkaufen!“, denken Sie vielleicht. Mitnichten und im Gegenteil. Ich möchte Ihnen in meinem heutigen Kunst-Anti-Kaufratgeber aufzeigen, wie sie viel Geld sparen können.
Nichtkaufratgeber 1.Teil: Kaufen Sie nicht Jeff Koons Balloon Rabbit
Einen spiegelnden Bling-Bling-Kitsch-Ballonhasen in Lila von Jeff Koons für eine fünfstellige Euro-Summe? Wo bitte sollte man denn eine derartig unglaublich geschmacklose Scheußlichkeit verstecken, wenn sich Gäste angekündigt haben? Der einzige legitime Grund für einen Kauf, das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, wäre, um dieses Unding mit bloßen Händen in einen Haufen Scherben zu zerdrücken. Den könnte man dann mit berechtigtem Stolz präsentieren: „Schau mal, das war der Balloon Rabbit von Jeff Koons. Ein scheußliches Ding. Ich habe es zerdrückt. Banksy wusste schon was er tut, Koons hat es sich aber nicht getraut. Das habe ich nun nachgeholt und damit den ästhetischen Wert vervielfacht.“
Etwas ganz anderes ist übrigens Koons stainless steel Rabbit von 1986. DAS war noch Kunst! Da hätten Sie damals ruhigen Gewissens zuschlagen – also ihn kaufen – können. Inzwischen ist das nur noch den wenigsten möglich, denn mit einem derzeitigen Marktwert von frivolen 82 Millionen Euro liegt das ganz lustig anzusehende Stahlhäschen himmelschreiend weit außerhalb der durchschnittlichen Kampfkasse. Doch ein Grund, gleich gar keine Kunst mehr zu kaufen, ist das nicht.
Was dann?
Den Balloon Rabbit, diese abscheuliche Massenware der Kunstvermarktungsindustrie, kaufen Sie also nicht – ich wiederhole: NICHT – und sparen damit über 10.000 Euro auf einen Schlag – bei manchen Anbietern sogar doppelt so viel. Von Fynn Steiners inhaltlich substantielleren und physisch deutlich weniger fragilen seriellen Originalen aus der „Pale Blue Eyes„-Edition könnten Sie für den überraschend gesparten Betrag gleich alle 28 Stück erstehen (z. B. hier). Mehr sind nämlich gar nicht mehr erhältlich.
Guten Geschmack hätten Sie damit auch gleich bewiesen und bei der beträchtlichen Restsumme sind sogar noch ein oder zwei sehr großformatige und farbenfrohe Hamburger-Hafen-Bilder von Jakobus Durstewitz möglich.